Mervin R. Smucker

Posttraumatisches Belastungssyndrom: Eine klinische Übersicht (Erster Teil)

Von Mervin R. Smucker, Ph.D.

Dr. Mervin R. Smucker, ein international tätiger Spezialist auf dem Gebiet der Traumabehandlung, hat Workshops und Ausbildungs-Seminare über die Behandlung von Klienten mit Posttraumatischem Belastungssyndrom (PTBS) geleitet.

PTBS manifestiert sich als Angststörung bei Menschen, die entweder Zeuge oder selbst involviert waren in einem traumatischen Ereignis, das sie als todesgefährliche Bedrohung oder Verletzung angesehen haben. Egal ob die Bedrohung akut oder nur angenommen gewesen war, die Erfahrung ist real.

Misshandlung und Überfall, Naturkatastrophen, Terrorangriffe, Krieg und viele andere Erfahrungen, die eine Kampf- oder Fluchtreaktion hervorrufen, können eine PTBS triggern. Solche Reaktionen auf eine wahrgenommene Gefahr sind natürlich. Allerdings bleiben sie im Fall einer PTSD fortwährend vorhanden oder wiederholen sich über lange Zeiten nach dem auslösenden Ereignis.

PTBS- Symptome sind über einen Zeitraum von 30 oder mehr Tagen vorhanden, und können manchmal auch über Jahre dauern. Dabei führen sie zu verschiedenen Graden von Behinderung  je nach Schwere des Falles.  Symptome ordnen sich nach drei klar definierten Kategorien: „Wiedererleben“ des Ereignisses in solcher Art, dass es die täglichen Aktivitäten unterbricht; Vermeidung; und Stress. Jeder dieser Kategorien kann eine Anzahl von Symptomen beinhalten. Zum Beispiel, jemand der unter „Wiedererleben“ leidet, kann Flashbacks und Albträume erleben oder extreme Angst fühlen in Situationen, die Erinnerungen an das Ereignis triggern. Vermeidungsverhalten beinhalten Gefühle von Loslösung, Interessenlosigkeit an normalen Aktivitäten und emotionale Taubheit. Stress beinhaltet Hypervigilanz, Irritierbarkeit, oder eine erhöhte Schreckreaktion. Physische Symptome können auch vorkommen, einschließlich Schwindel, Kopfschmerzen, und Herzbeschwerden.

Obwohl PTBS sich auf körperliche Art und Weise manifestieren kann, wird psychologisch behandelt durch traditionelle Psychotherapie und Kognitive Verhaltenstherapie (KVT).

Über den Autor: Mervin R. Smucker, Ph.D., ist ein Experte im Bereich der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT). Er hat als Autor und Co-Autor viele Texte verfasst die Imagery Rescripting in der KVT beschreiben, einschließlich folgender Bücher: „Imagery Rescripting: Therapiemanual zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen nach sexuellem Missbrauch“; „Cognitive-Behavioural Treatment for Adult Survivors of Childhood Trauma: Imagery Rescripting and Reprocessing“; „Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy:  Behandlungsmanual für Typ I Trauma.“ 

Dr. Mervin R. Smucker ist als Trainer, Berater, und Dozent tätig.